Schweifen lassen
Leise Stimmen im Kopf
Zwiesprache mit den großen Zeh
Muster an der Wand

Was ich nicht sage schwebt
Körperlos durch den Raum,
Löst sich auf,
Wird Dunkel, das ich
Mit Worten füllen will,
Die nicht passen.

Und so rede ich in der Hoffnung,
Dass am Ende allen Redens
Das Ungesagte mich erhellt.

Wer weiß warum?
Was ist, wenn das Warum endet?
Endet dann auch die Liebe?
Lieben wir nicht von Geburt an?
Ist liebe nicht der Soll-Zustand des Herzens?
Ist sie nicht fester Bestandteil unseres Selbst?
Gab es je ein Lachen oder eine Träne ohne sie?
Und wenn nicht,
Was ist dann alltäglicher als die Liebe?

Ein Prediger ohne Seele
Kündet uns von früheren Zeiten,
Die es nie gab.

Liebe

Eine zweischneidige Klinge
Ein Lächeln auf unsere Lippen
Eine Träne im Augenwinkel
Eine lähmende Beweglichkeit
Alltägliches Staunen

Leben

Gedanken fliegen wie Insekten,
Kreisen um die Flamme unseres Verstandes,
Verbrennen sich an unserem Wissen,
Werden gefangen im Spinnweb des Bewussten.

Dicke Brummer lärmen in unserem Schädel,
Lassen uns erbeben.
Während das leise Surren kleiner Mücken
Uns ihren unangenehmen Stich
Fürchten lässt, segeln Nachtfalter
Lautlos aus dem Dunkel herbei.

Ihre Zahl scheint unendlich
Wie ihre Vielfalt.
Undenkbar ist nur das,
Was wir nicht begreifen.

Kopf, Herz, Bauch
Und irgendwo dazwischen
Wir
Denken, Fühlen, Ahnen
Und irgendwo dazwischen
Wahrheit
Grübeln, Trauern, Fürchten
Und irgendwo dazwischen
Hoffnung
Bedeutung kann man suchen,
Und irgendwo dazwischen
Finden

Du stehst am Meer
Und schreibst Geschichten
Schreibst was du siehst,
Was angespült.

Schreibst was die Wellen
Dir berichten.
Von allen Stränden
Deiner Welt.

Verstehen werdet ihr mich nie
Denn wer das tut, ist nicht mein Freund.
Sagt’ ich hott, meint’ ich wohl hü
Doch hab ich's meißtens gut gemeint.
Das zu wissen muss wohl reichen.
Wer mehr weiß, der weiß zu viel.
Der malt ein Bild, das soll mir gleichen,
Doch weiß ich nicht, ob ich das will.